Die Zerbrechlichkeit des Sinns: Eine Reflexion über Sandra Gugic‘ „Zukunftsarchiv“ Die modernen Zeiten, vom Fortschrittsglauben durchbohrt und vom Geschwindigkeitsrausch betäubt, fordern ihre literarischen Chronisten heraus, einen festen Anker in dem tosenden Meer der Gegenwart zu schlagen. Sandra Gugic ist in ihrem im Jahre 2022 erschienenen Prosawerk „Zukunftsarchiv“ eine jener Stimmen, die das wandelbare Substrat von…
Monat: Mai 2025
Johann Georg Hamann und der göttliche Unsinn: Ein Vorläufer der postmodernen Kritik
Johann Georg Hamann und der göttliche Unsinn: Ein Vorläufer der postmodernen Kritik In den glutvollen Schriften jenes deutschen Mannes, der kaum in die kargen Listen moderner Philosophiekanons Eingang fand – Johann Georg Hamann (1730–1788) –, findet sich ein Geist, der gleichwohl flackernd wie prophetisch ist, ein schöpferisches Dunkel, das in polemischem Glanze gegen die Aufklärung…
Johann Georg Hamann: Der Magus des Nordens und die Spuren seiner Kritik der Aufklärung
Johann Georg Hamann: Der Magus des Nordens und die Spuren seiner Kritik der Aufklärung In einer Zeit, in der das Licht der Vernunft sich anschickte, sämtliche dunklen Winkel des menschlichen Daseins zu durchfluten, erhob sich ein einsamer Denker, dessen Rede von Orakeln und Parabeln gleichsam an eine andere Welt erinnerte. Johann Georg Hamann (1730–1788), der…
Die Entgrenzung des Selbst: Eine Kritik von Nino Haratischwilis „Das mangelnde Licht“
Die Entgrenzung des Selbst: Eine Kritik von Nino Haratischwilis „Das mangelnde Licht“ Nino Haratischwilis Roman „Das mangelnde Licht“, erschienen im Jahre 2022, erhebt sich wie ein Monument über die Ruinen eines vergangenen Jahrhunderts – ein opus magna, das im erzählerischen Ausdruck die Tragödie des Menschen in der Übergangszeit zwischen Sowjetdämmerung und globaler Derealisation erfasst. Kaum…
Johann Georg Hamann: Der Magus des Nordens und die Gegenverzauberung der Aufklärung
Johann Georg Hamann: Der Magus des Nordens und die Gegenverzauberung der Aufklärung In einem Zeitalter, das gerne als das der Vernunft gefeiert wird, und dessen Leuchtfeuer in den glänzenden Silben Voltaires, Kants und Rousseaus brennt, schimmert ein anderes Licht, fremdartiger und tiefgründiger, durch die Nebel der Aufklärung: das Licht Johann Georg Hamanns, jenes „Magus des…
Der metaphysische Körper: Das Denken von Michel Henry jenseits der Erscheinung
Der metaphysische Körper: Das Denken von Michel Henry jenseits der Erscheinung Im endlosen Jenseits der sichtbaren Welt, da wo Licht und Schatten selbst zur Täuschung werden, begegnet uns ein Denker, dessen Philosophie nicht in der Arena des Sichtbaren verweilt, sondern sich vielmehr mit der verborgenen Essenz unseres Daseins befasst: Michel Henry. Dieser französische Philosoph, der…
Verwerfung des schweigenden Raumes: Über Mariana Lekys „Kummer aller Art“
Verwerfung des schweigenden Raumes: Über Mariana Lekys „Kummer aller Art“ In einer Epoche, die sich mehr und mehr der Hyperartikulation und medialen Kakophonie unterwirft, tritt Mariana Lekys 2022 erschienene Prosasammlung „Kummer aller Art“ wie ein stilles Gegenmittel in jenen Raum der inneren Einkehr, in dem das Sein sich nicht in Logik, sondern in leise Irritationen…
Salomon Maimon: Ein vergessener Denker des kritischen Rationalismus
Salomon Maimon: Ein vergessener Denker des kritischen Rationalismus In der monumentalen Baukunst deutscher Idealismen des späten 18. Jahrhunderts, zwischen den Kolonnen Kants und dem Obelisk Hegels, liegt verschüttet ein Gelehrter, dessen Wirken mit scharfer Klarheit den Lichtkegel auf jenen Raum wirft, der von der reinen Vernunft bislang nur unvollkommen erhellt worden war: Salomon Maimon (1753–1800)….
Johann Georg Hamann: Der Magus des Nordens und das Rätsel der Aufklärung
Johann Georg Hamann: Der Magus des Nordens und das Rätsel der Aufklärung In der weiten Landschaft der Philosophie, in welcher Lichter der Vernunft gegen die Schatten der Ahnung ankämpfen, schimmert gelegentlich ein Geistesfunke auf, dessen Licht nicht blendet, doch durch seine sanft metamorphotische Art den Stoff verzaubert, aus dem das Denken selbst gewebt ist. Johann…
Die Offenbarung der Dämmerung: Eine Kritik zu Judith Schalanskys „Verzeichnis einiger Verluste“
Die Offenbarung der Dämmerung: Eine Kritik zu Judith Schalanskys „Verzeichnis einiger Verluste“ Judith Schalanskys 2021 erschienene essayistische Prosasammlung „Verzeichnis einiger Verluste“ stellt sich dem Abgrund des Verschwindens, des Verlustes und der Erinnerungsarbeit mit einer selten gewordenen literarischen Sorgfalt entgegen. In zwölf Kapiteln widmet sich die Autorin jeweils einem untergegangenen Objekt – seien es verschwundene Bauwerke,…